1945-2024
In großer Trauer geben wir bekannt, dass unser Gründungs- und Namenspartner, Dr. Ernesto Loh, am 7. Dezember 2024 verstorben ist.
Nach Studium und Referendariat in Berlin, Freiburg und Hamburg war Ernesto Loh zunächst in der Rechtsabteilung der Stinnes AG in Mülheim an der Ruhr tätig, um sich 1974 dann endgültig für eine Rechtsanwaltskarriere zu entscheiden. 1984 wurde er Partner in der Kanzlei Finkelnburg Clemm & Partner in Berlin. Im Jahr 2000 entschied er sich bewusst gegen eine weitere Fusion dieser Kanzlei zu einer internationalen Großkanzlei und gründete stattdessen zusammen mit zwei weiteren Partnern die Kanzlei Loh von Hülsen Michael am Gendarmenmarkt, die heutige Kanzlei LOH Rechtsanwälte PartGmbB. Ernesto Loh war bis 2015 Notar, außerdem jahrelang Vorsitzender des Fachanwaltsausschusses für Arbeitsrecht in Berlin, Vorsitzender der Schlichtungsstelle für Auszubildende und Vorsitzender Richter am Anwaltsgericht Berlin.
Ernesto Loh war ein herausragender Jurist und leidenschaftlicher Anwalt, der in diesem Beruf seine Berufung gefunden hatte. Er wird nicht nur uns, seiner Kanzlei, sondern auch vielen Kolleginnen und Kollegen, Richterinnen und Richtern und unserer Mandantschaft für sein Wissen, seine Erfahrung und seine oft knappe, aber immer auf den Punkt genaue Argumentation in Erinnerung bleiben.
Ernesto Loh hat unserer Kanzlei in vielfacher Hinsicht seinen Stempel aufgedrückt. Er stand uns immer mit Rat zur Seite und wird uns ein großes Vorbild bleiben, wie man junge Anwälte und Anwältinnen zu eigenständigen und selbstbewussten Partnerpersönlichkeiten heranzieht. Er zeigte uns, dass eine Kanzlei auch ein sehr menschliches Antlitz haben kann und sah sie auch immer als Hort der Freundschaft, des Respekts und des Miteinanders. Lange bevor es den Begriff Work-Life-Balance überhaupt gab, zeigte er, dass Anwaltsein nicht nur Arbeit heißen muss, sondern dass immer Zeit bleibt für Freunde, ein gutes Essen, die Kultur, Rudernachmittage und vieles mehr. Dafür stehen auch sein Engagement bei den Freundeskreisen der Deutschen Oper, der Staatsoper Berlin, den Bayreuther Festspielen sowie den Freunden der Nationalgalerie.
In den letzten Jahren hatte er begonnen, sich nach und nach etwas zurückzuziehen. Seine Krankheit zwang ihn, das noch etwas mehr zu tun, als es ihm eigentlich lieb gewesen wäre. Aber auch in dieser Zeit war er immer am Kanzleigeschehen interessiert und fühlte sich eng mit der Kanzlei verbunden.
Lieber Ernesto, es war uns eine Ehre, mit dir zusammenzuarbeiten, von dir zu lernen und mit dir zu wachsen.
Wir sind alle sehr traurig. Unsere Gedanken sind bei seinem Mann Bernhard.
Mit traurigen Grüßen
LOH Rechtsanwälte PartGmbB